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Donnafugata - Märchenschloss auf Sizilien

… hier könnte sich Rapunzel mit der Prinzessin des Froschkönigs und mit Alice im Wunderland treffen… irgendwo zwischen dem imposanten Turm, dem kreisrunden Brunnen im weitläufigen Park oder im Irrgarten.
    
Unweit von Ragusa (ca. 20 Km), inmitten einer traumhaften Landschaft, umgeben von Johannisbrotbäumen, befindet sich das Schloss Donnafugata. Die sandfarbenen Mauern reflektieren die intensiven Sonnenstrahlen wieder, so dass der Besucher seine Augen leicht zusammenkneifen muss, um sich der Betrachtung dieses Schlosses hingeben zu können. Das Anwesen umfasst rund 2’500m_. Vor 700 Jahren wurde erst ein Turm, dann ein einfaches Schloss errichtet und jeder nachfolgende Besitzer hatte dem majestätischen Bau seine persönliche Note verliehen. Der erfrischende Duft von Lavendel hüllt die Besucher ein, und die Gedanken schweifen in eine ferne, längst vergangene Zeit….

Wer der italienischen Sprache etwas mächtig ist und das theatralische und heißblütige Temperament der Sizilianer kennt, der vermutet fälschlicherweise, dass der Name Donnafugata von einer aufregenden Geschichte herrührt: „Donna“ heißt Frau und „fugare“ flüchten. Die Wahrheit ist aber, dass in der Nähe des Schlosses eine Quelle entspringt und die arabische Bezeichnung für Gesundheitsquelle wurde über den sizilianischen Dialekt von „ain-as-jafaiat“ in „Ronna fuata“ und weiter ins Italienische in „Donnafugata“ umgewandelt.

Aber in der Regel gehört zu jedem Schloss auch eine herzerweichende Liebesgeschichte. Die Mauern von Donnafugata können gleich zwei Anekdoten erzählen, welche mit den Worten „Frau“ und „Flucht“ stark verwoben sind:

Nachdem im Jahre 1410 Martino I, der König von Sizilien verstorben war, wurde seine Frau Bianca di Navarra Regentin. Ein alter Adliger von Ragusa, Bernardo Cabrera, machte Bianca den Hof, denn eine Heirat mit ihr hätte ihm nebst einer schönen jungen Frau auch das Königreich Sizilien beschert. Bianca mag viele Wünsche gehegt haben, doch der alte Bernardo kam bestimmt in keinem darin vor. Schließlich hat man ja seinen Stolz und so ließ der Adlige Bernardo aus Trotz die Königin Bianca im Schloss Donnafugata einsperren. Dank den treuen Dienstboten entkam Bianca, sie flüchtete bis nach Palermo und ließ Bernardo mit Hilfe des Königs von Spanien festnehmen. Dieser hatte aber selber ein Faible für Frauen und so ließ er seinen gleich gesinnten Gefangenen bald wieder auf freien Fuß.

Gegen Ende des letzten Jahrhunderts verliebte sich der Franzose Gaetano Combes
Lestrade während einem Besuch auf Schloss Donnafugata in die Nichte des Barons Corrado Arezzo, damaliger Schlossbesitzer. Clementine erwiderte seine Liebe und eines schönen Tages flüchteten sie zusammen aus Donnafugata. Die Flucht eines Paares wird zum Teil auf Sizilien noch heute praktiziert, wenn sich die Eltern mit der Partnerwahl ihres Kindes nicht einverstanden erklären können. Wie üblich in dieser Situation setzte der Baron alle Hebel in Gange, um seine Nichte wieder einzufangen, bevor sie mit einem Schiff nach Frankreich flüchten konnte. Und wie bei jeder Flucht wurde sofort allen alles verziehen und alsbald läuteten die Hochzeitsglocken auf Donnafugata das große Ereignis ein. Clementine und Gaetano Combes Lestrade lebten anschließend glücklich und froh zwischen Sizilien und dem fernen Paris. Ihre Tochter Clara heiratete den Grafen Testasecca (was auf Deutsch „trockener Kopf“ heißt. Ein etwas unromantischer Name in dieser bezaubernden Geschichte…) und deren Kind hieß wiederum Gaetano. Er war der letzte Besitzer des Schlosses, bevor es ins Eigentum der Gemeinde überging. Im offiziellen Führer steht, dass das Schloss der Gemeinde verkauft wurde, über Umwegen ist aber verlautet worden, dass der Besitzer seine Steuerschulden ins Unermessliche auflaufen ließ und er somit sein Schloss für die Schuldtilgung hergeben musste.

Der reiche Baron Corrado Arezzo (geboren im Jahre 1824 in Ragusa) war ein einfallsreicher Künstler und er liebte es, seine Gäste zum Spiel zu verleiten. Zeugen dieser Verspieltheit sind der gemauerte Irrgarten im weitläufigen Park, gemalte Schmetterlinge auf einem Spiegel im Flur, ein Pavillon und ein Kaffee-Haus im Garten. Das Schloss umfasst 144 Räume, wobei nicht ganz alle davon besichtigt werden können. Die Zimmer sind prunkvoll eingerichtet, alles war so belassen worden, wie es der letzte Eigentümer hinterlassen hatte. Der Wappensaal erinnert an die Ritterzeit, die Gemächer des Bischofs sind in Purpurrot gehalten, das Musikzimmer lädt zum Träumen ein und jedes Gastzimmer ist anders eingerichtet. Alle Räume haben mindestens zwei Eingänge, einen für die Herrschaften und einen für das Dienstpersonal.


Eintrittspreise:
Euro 5.00, ermäßigter Preis Euro 2.50

Öffnungszeiten im Winter 2008/2009:
Di-Sa 09.00-14.00 Uhr
So 09.00-13.30 Uhr und 14.30-17.00 Uhr
Mo geschlossen
Tickets gibt’s bis rund eine Stunde vor Türschließung.

Anfahrt auch mit dem Zug möglich, über Ragusa, 20 Minuten Bahnfahrt. Die Fahrkarte kostet ungefähr Euro 4.00 pro Strecke.

Text: Micheline Holweck

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