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„Peppino“ Giuseppe Impastato - Politiker im Kampf gegen die Mafia auf Sizilien

Der Politiker „Peppino“ Giuseppe Impastato wird noch heute auf Sizilien für seinen Kampf gegen die Mafia verehrt und für seine politisches Auftreten und sein Engagement, mit dem er sich für Benachteiligte einsetzte. Er ist als Held in die Geschichte der Insel eingegangen. In dem Film „100 Schritte“ dokumentiert Marco Tullio Giordana im Jahre 2002 das Leben von Peppino.

Giuseppe Impastato wurde am 5 Januar 1948 in der Provinz von Palermo geboren und trug den Spitznamen „Peppino“. Sein Vater Luigi Impastato war, wie auch die meisten anderen Familienmitglieder der Mafia angehörig. Luigi Impastato wurde sogar während des zweiten Weltkrieges an einen Zwangswohnort verbannt. Peppinos Onkel Cesare Manzella war der Chef der Mafia von Palermo. Schon in seiner früher Jugend begann Peppino sich gegen die Mafia zu stellen. Nach einem heftigen Streit mit seinem Vater wurde er zu Hause rausgeworfen und begann dann sich aktiv gegen die Mafia einzusetzen.

1965 gründet der erst 17jährige eine eigene Zeitung mit dem Namen L'idea socialista (die sozialistische Idee) und beginnt schon hiermit sich für seine politischen Ideale einzusetzen. Er tritt den Kommunisten bei und fühlt sich sehr aufgehoben unter ihnen.
1968 schließt er sich den „Neuen Linken“ („nuevo sinistra“) an und organisiert den Kampf für die Bauern, die wegen des Ausbaus des Flughafen von Palermo enteignet werden sollen. Dieser Ausbau spielte aber vor allem für den Mafia-Boss Gaetano Badalamenti eine große finanzielle Rolle, da er ein Bauunternehmen besaß, das nach dem Vergeblichen Kampf Guiseppe Impastatos, den Auftrag zum Ausbauen des Flughafens erhielt.

Text von Jenny Otto

1975 gründet er die Gruppe „Musica e cultura“, eine Art Jugendclub, die sich der Verbreitung von Kunst, Kultur und Musik widmet. Ein Jahr später erfüllt er sich mit einem eigenen Radiosender einen Traum und kann hierdurch noch mehr Menschen mit seinen Botschaften erreichen. Er gibt öffentlich kund, welche Verbrechen und illegalen Machenschaften die Mafia und hierbei vor allem seine Familienmitglieder begehen. In der satirischen Serie „Onda pazza“ (Die verrückte Welle) beleidigt er aufs heftigste die Mafia und Gaetano Badalamenti, der zu dieser Zeit die regionale Mafia anführt.

Das konnte die Mafia nicht länger auf sich sitzen lassen. Als sich Peppino Giuseppe Impastato 1978 zur Kommunalwahl aufstellen lies, wurde ein fürchterliches Attentat an ihm verübt. Anhänger der Mafia zerrten ihn, als er an einem Bahnübergang wartete aus dem Auto, schlugen ihm mit einem schweren Stein auf den Kopf, fesselten den leblosen Körper auf den Gleisen und zündeten dann einen Sprengsatz direkt neben ihm.
Zuerst wurde der tragische Tod als „Selbstmord“ hingestellt, anschließend wurde der Fall über 25 Jahre hinweg immer wieder bearbeitet, geschlossen und neu aufgerollt, es kamen neue Verdächtige hinzu, neue Beweise, neue Anschuldigungen. Vor allem die Mutter von Giuseppe Impastato, sein Bruder und seine politischen Anhänger trieben die Ermittlungen immer wieder an. Erst im Jahre 2002 wurden zwei Täter vom Gericht verurteilt: Vito Palazzolo und der Mafia Boss Gaetano Badalamenti bekamen verspätet ihre gerechte Strafe. Vito Palazzolo wurde zu 30 Jahren Haft verurteilt, Badalamenti bekam lebenslänglich.