Ferienhaus Sizilien | Casa Vacanze Sicilia | Vacation home Sicily
Ferienhaus Sizilien
Dies ist die Druckversion der Seite: Giovanni Verga

Giovanni Verga - Schriftsteller aus Sizilien mit kritischem Blick auf die Gesellschaft des 19. Jahrhunderts

Der Schriftsteller Giovanni Verga wird am 31. August 1840 bei Catania, an der Ostküste Siziliens geboren. Er studiert Rechtswissenschaften an der Universität in Catania, bricht dann aber frühzeitig das Studium ab, um sich vollends seiner eigentlichen Leidenschaft, dem Schreiben, widmen zu können. Er arbeitet als Journalist und schreibt Romane, die von Anfang an von Erfolg gekrönt sind. Seine ersten Werke behandeln politische und historische Themen. Später wandeln sich die Inhalte seiner Romane in eine sozialkritischere Richtung und er beschreibt seine Handlungsträger mit mehr psychologischer Tiefe. Auch autobiographische Werke und Novellen folgen. Seine Geschichten haben alle einen tiefsitzenden Pessimismus gemein. Er schreibt über das Leid und den Schmerz der Welt und vor allem der Sizilianer und widmet sich hierbei auch den verschiedenen gesellschaftlichen Klassen.

Giovanni Verga schreibt als erster seine Romane in einer kühlen Erzählweise, mit einfachen schlichten Worten und ohne Verschnörkelungen. Aus seiner Schreibweise entwickelt sich in Italien der Verismus, eine literarische Form des europäischen Naturalismus. Der Ausdruck Verismus kommt von „verus“, dem lateinischen Begriff für das Wahre. Diese Stilrichtung ist geprägt von wissenschaftlichen Erkenntnissen und einem schonungslosen Blick auf die Wirklichkeit. Hauptthematik ist hierbei die soziale Ungerechtigkeit und soziale Probleme der Zeit. Giovanni Verga übt in seinen Darstellungen der Wirklichkeit Kritik an Traditionen und gesellschaftlichen Entwicklungen.

In einem seiner berühmtesten Werke „Die Malavoglia“ schreibt er die fiktive Geschichte einer sizilianischen Familie namens „Malavoglia“ , die ein hohes Ansehen im Ort genießt. Eines Tages verlieren sie jedoch einen ihrer Söhne, als sie diesen bei schlechtem Wetter zum Fischen hinaus schicken. Sein Boot kentert und der Sohn stirbt. Die Enkel werden zum Wehrdienst eingezogen und das restaurierte Schiffswrack erfüllt seinen Zweck, den des Fische Fangens nicht mehr so wie zuvor. Die Familie verarmt und aus reichen angesehenen Bürgern werden Tagelöhner. Sie müssen ihr Haus und das Schiff verkaufen. Während der Großvater sich stets um das Ansehen der Familie nach außen hin bemüht, geraten zwei Kinder der Familie auf die schiefe Bahn. Einer der Enkel beginnt zu trinken und zu schmuggeln und landet im Gefängnis, während seine Schwester wird zu einer Prostituierten wird.

Verga behandelt in diesem, wie auch in vielen anderen seiner Werke die Klassenproblematik, den Verfall der Menschheit und die Probleme, die sich auftun, wenn gesellschaftliche Weiterentwicklung und Fortschritt den alten Traditionen gegenüber steht.
Viele der Werke Vergas werden noch zu seinen Lebzeiten ins Deutsche und in einige andere Sprachen übersetzt, andere gewinnen erst nach seinem Tod an Ansehen auch über die italienischen Grenzen hinaus. Giovanni Verga schreibt auch fürs Theater mehrere erfolgreiche Stücke und stirbt 1922 in seiner Heimatstadt Catania.

Nach seinem Tod werden um 1950 drei seiner Werke verfilmt: „Die Erde bebt“ („La terra trema“), einer der wichtigsten italienischen Filme dieser Zeit, der die Geschichte eines sizilianischen Fischerdorfes in der Nachkriegszeit erzählt, sowie „Die Wölfin von Kalabrien“ („La lupa“) und „Sizilianische Leidenschaft“ („Cavalleria rusticana“).