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Palermo flüstert

Barocke Gemäuer, kleine Gässchen, Menschen auf den Straßen, jeder mit einer eigenen verborgenen Geschichte, das Meer und die Hitze – zusammen mit dem Geist des Dichters Mimmo begeben wir uns auf eine ganz besondere Reise nach Palermo und lernen die dunklen Geheimnisse der Stadt kennen. In poetischer Weise erzählt uns Mimmo von seinem Vater, dem Mafiaboss und von all dem was er als junger Mann gesehen hat, von all dem worüber er nie reden durfte, von allem was er nur auf dem Papier festhielt und als Strafe dafür, aus der Stadt verbannt wurde.

In beeindruckenden Bildern führt uns der Film „Palermo flüstert“ aus der Sicht des Mafiasohnes Mimmo nach vielen Jahrzehnten an den Ort seiner Jugend zurück und wir lauschen seinen Geschichten von schönen vergangenen Tagen und von schmerzhaften Erinnerungen. Er erzählt von Straßenschlachten, Raubzügen, Morden und von Ehre und Familie. Er klagt das Schweigen an, das allen Taten folgte, immer und immer wieder. Es scheint, als sei er der einzige gewesen, der daran zu zerbrechen drohte und das Wissen nicht mehr in sich tragen konnte. Er wurde von Schuldgefühlen erdrückt und begann deshalb alles nieder zu schreiben, was er sah, um es ertragen zu können. Die Familie fand die Schriftstücke und sein Vater verbot ihm Sizilien jemals wieder zu betreten. Nun, nach dem Tod des Vaters, darf er erstmals zurück kehren und sich erinnern und sich wieder die Frage stellen, wie viel Schuld jemand trägt, der beobachtet und schweigt.
Der Regisseur Wolf Gaudlitz stellt in diesem Film die unbändige Schönheit der Stadt den Grausamkeiten der Mafia gegenüber und schafft somit eine ganz besondere Atmosphäre. Er zeigt die schönsten Orte Palermos, lässt den Protagonisten von Freude und im nächsten Atemzug von Tod und Leiden berichten und untermalt dieses Kunstwerk mit friedlichen Klängen italienischer Musik. Der Zuschauer betrachtet alles aus der Sicht Mimmos, den man nie zu Gesicht bekommt und der während des ganzen Filmes auf dem Off zum Publikum spricht. Erst im Laufe des Filmes lässt der Regisseur durchschimmern, dass Mimmo selbst nicht mehr am Leben ist. Realität und Fiktion verschwimmen und Wolf Gaudlitz versteht es die Zuschauer zugleich zu verwirren, zu faszinieren und sie für die Stadt Palermo zu begeistern.

Text: Jenny Otto