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Der Pate I von Francis Ford Coppola

„Wir sind ja schließlich keine Mörder“ sagt „der Pate“ Don Vito Corleone ironischer weise zu Beginn des ersten Teils der berühmten Mafia-Triologie.

Der Pate sitzt in seinem Büro und empfängt Verwandte und Bekannte, hört sich ihre Sorgen an und tut was er kann um ihnen zu helfen. Ein kleiner verängstigter Mann erzählt von seiner Tochter, die verprügelt wurde und bittet um Rache. Don Corleone schickt ein paar Männer, die den Tätern eben das antun, was dem Mädchen wiederfuhr. Ein Künstler erzählt dem Paten, dass er für die Rolle in einem Films abgelehnt wurde und der zuständige Regisseur findet am nächsten Morgen den abgetrennten Kopf seines Lieblingspferdes neben sich in seinem Bett.

Es ist 1946. Der aus Sizilien eingewanderte Don Corleone organisiert in New York Rachefeldzüge, Verbrechen, Glückspiel und Morde. Die verschiedenen Mafia Familien arbeiten zusammen und schließen Vereinbarungen, um den Frieden untereinander zu wahren. Doch als Don Corleone das Vorhaben der anderen Familien in den Drogenhandel ein zu steigen ablehnt, hat der Frieden ein Ende.
Solozzo, genannt „der Türke“ ist ein Drogenhändler, der mit den Mafiosos ins Geschäft kommen will und auf die Beziehungen der Mafia und hierbei vor allem auf die von Don Corleone angewiesen ist, um seine Geschäfte durchführen zu können, ohne, dass ihm die Polizei oder andere dazwischen funken. Als er davon erfährt, dass Don Corleone nicht in das Drogengeschäft einsteigen will, schießt er ihn auf der Straße nieder. Don Corleone überlebt schwer verletzt und braucht Monate um wieder gesund zu werden. In dieser Zeit kann er sich nicht ums Geschäft kümmern und überträgt seinem Sohn Michael die Verantwortung.

Michael hielt sich bis dahin immer etwas im Hintergrund auf, ist ruhiger und friedvoller als sein Vater und neigt weniger zu Gewalt. Michaels Freundin Key weiß nichts von dem Treiben der Mafia Familie und Michael lässt bei ihr nur nach und nach durchschimmern, zu welchen gewaltvollen Mitteln die Familie greift, um ihre Ziele zu verfolgen. Nun ist es Michael der sich um eben diese Geschäfte kümmern muss, zu denen er immer Abstand zu suchen schien.

Die Familie kann den Anschlag auf Don Corleone nicht einfach auf sich sitzen lassen. Michael nimmt Rache und erschießt den Drogenhändler Solozzo und dessen Verbündeten. Daraufhin schickt die Familie Corleone Michael zu seinem Schutz nach Sizilien, wo er in dem kleinen Dörfchen Corleone untertaucht und sich in eine Sizilianerin verliebt. Er heiratet sie, obwohl seine Freundin Key in Amerika auf ihn wartet und genauso verzweifelt wie erfolglos versucht Kontakt zu ihm auszunehmen. Die Familie Corleone hält es jedoch komplett geheim, wo sich Michael aufhält und verweigert es auch Briefe an ihn zu vermitteln.

In New York entfacht ein Krieg zwischen den Mafia Familien. Sie morden, rächen Morde an ihren Familienmitgliedern und eine furchtbare Kettenreaktion nimmt ihren Lauf. Zahlreiche Tote und endloses Blutvergießen folgen. Selbst in Sizilien wird ein tödlicher Anschlag auf Michaels neue Frau ausgeübt. Und auch Sonny, ein Sohn von Don Corleone wird zum Opfer dieses Krieges. Als er niedergeschossen wird, ist der Tiefpunkt eines viel zu weit ausgearteten Streits erreicht und Don Corleone ruft alle Familienoberhäupter zusammen zu einer großen Versammlung.

„Wie konnte sich alles so weit entwickeln? Ich weiß es nicht. So unglückselig, unvernünftig und so unnötig…“ sagt der Pate Don Corleone in seiner Eröffnungsrede.

Er schließt einen Pakt mit den anderen Oberhäuptern und sie einigen sich darauf in kontrolliertem Maas in die Drogengeschäfte einzusteigen und keine weiteren Rachezüge auszuüben, um den Frieden wieder herzustellen.

Michael kommt zurück nach New York und trifft seine Freundin Key wieder. Er bittet sie seine Frau zu werden. Sie ist dem mörderischen Treiben der Mafia gegenüber noch immer nicht wohlgesonnen, doch sie willigt ein. Michael verspricht ihr, dass sich alles ändern wird: „Meines Vater Methode seine Geschäfte zu handhaben ist aus der Mode gekommen, das weiß er auch. Ich will damit sagen, dass die Corleone-Familie in fünf Jahren völlig legal leben wird“ sagt Michael und scheint selbst daran zu glauben.

Der Pate Don Corleone stirbt am Ende des Filmes an einem Herzinfarkt, als er mit seinem Enkel spielt. In der letzten Szene erfahren wir, dass Michael nun die Geschäfte seines Vaters fortsetzt und zu dem wird, der er nie sein wollte.

Der Regisseur Francis Ford Coppola reiht in dieser Verfilmung von Mario Puzos Bestseller-Roman ein grausames Ereignis an das andere und stellt diesen Taten immer wieder das Familienleben gegenüber. In zahlreichen Szenen sitzt die Familie gemeinsam am Tisch und isst, wobei nie über Geschäfte geredet werden darf. Auf Familienfesten tanzen sie ausgelassen und feiern zusammen. Liebevoll gehen sie mit den Kindern in der Familie um und tun alles für einander. Ehre spielt eine große Rolle, so wie Aufopferung für die Familie und gegenseitiger Respekt. Doch jeder der einem Mitglied der Familie schadet, muss dafür büßen. Morde müssen mit neuen Morden gerächt werden und Menschenleben werden ausgelöscht, als sei es ein Spiel. Der Gegensatz zwischen der Wärme innerhalb der Familie und der Kälte bei den Geschäften wird sehr deutlich und wirkt etwas irritierend. Man ist hin und hergerissen und weiß nicht, ob man Sympathie für einige der Figuren empfinden soll oder ob man nur angewidert sein sollte von der Leichtigkeit, mit der sie töten.

Coppola hat mit diesem Film ein sehr lebendiges Bild der Mafia geschaffen, das sehr realistisch wirkt und einen äußerst interessanten Einblick in das Mafialeben bietet.

Text: Jenny Otto